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Blamage für die Staatsmacht

Der Messengerdienst Telegram kämpft um anonyme Kommunikation

Der 33-jährige Pawel Durow, für viele der „russische Mark Zuckerberg“, ist der führende Kopf hinter Telegram. Der Messengerdienst gilt wegen seiner starken Verschlüsselung als besonders sicher. Deshalb ist er in Russland beliebt – und dem Inlandsgeheimdienst FSB ein Dorn im Auge, denn der will den Telefon- und Internetverkehr möglichst lückenlos überwachen. Durow aber weigert sich, Nutzerdaten herauszugeben oder dem Geheimdienst beim Lesen verschlüsselter Nachrichten zu helfen. Seit April 2018 ist Telegram deshalb in Russland verboten. Doch für die Staatsspitze geriet das Verbot zur Blamage: Es ließ sich technisch kaum durchsetzen und stellte ironischerweise auch führende Kremlstrategen vor Probleme, die den Dienst für die interne Kommunikation nutzten und über ihre Kanäle zum Teil tausende Follower erreichten.

Text zur Kampagne „The Unofficial Football“ von Reporter ohne Grenzen zur Fußball-Weltmeisterschaft in Russland im Juni 2018