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Gespannte Ruhe

Georgien und Abchasien nach dem doppelten Machtwechsel

Abchasien erlebte 2004 die schwerste innenpolitische Krise seit dem Krieg 1992/93. Nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl am 3. Oktober standen sich Amtsinhaber und Opposition mehrere Wochen lang bewaffnet gegenüber, die Russische Föderation griff aktiv in das Geschehen ein. Zusätzlich verschlechterte sich seit der Rosenrevolution im November 2003 das Verhältnis zwischen Abchasien und Georgien. Der neue georgische Präsident Michael Saakaschwili verfolgt den abtrünnigen Gebieten gegenüber eine weitaus aggressivere Politik als sein Vorgänger Eduard Schewardnadse. Zu größeren militärischen Auseinandersetzungen zwischen georgischen und abchasischen Milizen kam es 2004 dennoch nicht. Der Beitrag beschreibt die Entwicklung des georgisch-abchasischen Konflikts vom Zerfall der Sowjetunion bis zum Ende des Jahres 2004 mit Schwerpunkt auf dem aktuellen Geschehen.

in: Schreiber (Hrsg.): Das Kriegsgeschehen 2004. Daten und Tendenzen der Kriege und bewaffneten Konflikte, Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2005, S. 123-128